Geschichte
Der TSV 1884 Neustadt e.V. besteht inzwischen seit mehr als 125 Jahren. In dieser Zeit hat der Verein viele Erfolge gefeiert, aber auch Veränderungen durchlaufen. Auf den unter stehenden Seiten finden Sie Näheres zu allen Belangen des Vereins von der aktuellen Satzung bis zur Geschichte.
Aus schweren Krisen immer wieder auferstanden
Vereinschronik: Günter Kull schreibt auf, welche Herausforderungen der TSV Neustadt in 125 Jahren zu meistern hatte. Der TSV Neustadt ist nicht nur „sein“ Verein, dessen Geschichte ist zudem seine Leidenschaft. Deutlich wird dies an der knapp 400 Seiten starken Chronik des TSV, die Günter Kull in enger Zusammenarbeit mit dem Breuberger Stadtarchivar Traugott Hartmann zusammengestellt hat. Ende des Jahres soll sie in Buchform vorliegen.
Aus dem 1884 gegründeten Turnverein Neustadt spalteten sich sechs Jahre später Mitglieder ab, machten als Arbeiter-Turnverein Neustadt weiter und richteten bereits im Juli das Gauturnfest mit Fahnenweihe aus. Diese Fahne ließ der Verein 1984 restaurieren, sie ist im TSV-Sportheim zu bewundern. Im Jahr 1924 gründete sich dann die Fußball-Spielergemeinschaft Sandbach-Neustadt, doch machten die Neustädter Fußballer bereits ein Jahr später allein als VfR Neustadt weiter. 1933 verboten die Nationalsozialisten den Arbeiter-Turnverein. Doch 1945 ging es mit der Gründung der KSG Neustadt und ihren Sparten Fußball, Gesang sowie Theater zunächst rasant aufwärts. Bereits 1949 schafften die Neustädter Fußballer den Aufstieg in die A-Klasse, 1953 gelang der Sprung in die Bezirksklasse Darmstadt.
Den ersten Tiefpunkt seiner Nachkriegsgeschichte hatte der Verein 1962 zu bewältigen: Die KSG Neustadt wurde aufgelöst, es mangelte an Kameradschaft, in der Fußballsparte brach offener Streit aus. Noch im gleichen Jahr gründete Fritz Witt federführend mit 50 Mitstreitern den Turn- und Sportverein 1884 Neustadt. Die Fußballer starteten in der neu eingeführten C-Klasse des Kreises Erbach, eine Schüler- und eine Jugendmannschaft nahmen das Training auf. Neue Sparten entstanden, die Mitgliederzahl stieg auf 233 Personen.
Im Jahr 1976 begann mit Philipp Hilbert als Abteilungsleiter der Wiederaufstieg des Neustädter Fußballs. Ende November wurde das neue Vereinsheim eingeweiht. 1981 gelang der Aufstieg in die kreisübergreifende A-Liga Darmstadt-Ost. 1983, dem Verein gehörten inzwischen 368 Mitglieder an, wurde die A-Jugend Kreismeister und schaffte den Aufstieg in die Bezirks-Leistungsklasse.
Nach 1984, mit Norbert Scheidler als Vorsitzendem, erzielte der TSV die größten sportlichen Erfolge seiner Vereinsgeschichte: Aufstieg der Fußballer in die Bezirksliga Darmstadt 1985, Bezirkspokalsieger 1987 und 1989, Aufstieg in die Landesliga Hessen-Süd 1989. Nach dem Abstieg schafften die Fußballer 1995 erneut den Sprung in die Landesliga-Süd, die Zweite wurde Meister in der A-Klasse. Unter dem Vorsitz von Theo Zimmermann hatte der TSV 1997 mit 473 Personen den höchsten Mitgliederstand. Wendelin Jacoby übernahm den Vorsitz 1999, er musste mit einer erneuten Krise fertig werden: Nach dem Abstieg in die Bezirksliga-Ost stellten die Seniorenteams den Spielbetrieb ein, für die Fußballjugend und alle anderen TSV-Sparten ging es unverändert weiter. 2000 bildete der TSV eine Spielgemeinschaft mit der KSG Rai-Breitenbach, die als „SG Breuberg-Mitte“ in der A-Liga startete und alsbald in die B-Liga abstieg. 2005 wurde die Spielgemeinschaft, mittlerweile in der C-Liga angekommen, aufgelöst. Frank Vogelsanger übernahm 2006 den Vereinsvorsitz, eine neue Seniorenmannschaft trat an, die im Jubiläumsjahr im Relegationsspiel knapp den Aufstieg in die A-Liga verpasste. Aktuell zählt der Verein 380 Mitglieder.